Dienstag, 12. August 2014

Rückkehr

Ich wollte meinen Blog nochmal zu Ende schreiben.
Ich bin inzwischen seit drei Wochen wieder zurück
Wie war mein Abschied aus Argentinien?
Also der Abschied aus Jujuy war eigentlich ganz okay. Ich wäre fast zu spät zum Flughafen gekommen, und war extrem nervös. Während eine Freundin aus Norwegen völlig fertig war, war ich dagegen relativ entspannt, ich hatte den schlimmsten Abschied ja auch schon hinter mir.
Es war ein verdammt komisches Gefühl im Flieger nach Buenos Aires zu sitzen, und als wir gestartet sind und ich Alles ein letztes Mal gesehen habe, war es einfach so unfassbar. In Buenos Aires gelandet mussten wir dann noch auf die Anderen aus Missiones warten, und sind dann gegen 12 nachts ins Hotel gefahren. Der Bus hat uns viel zu weit weg raus gelassen, und wir mussten durch die Straßen mit Koffern und Allem LAUFEN. Im Hotel hab ich dann andere Deutsche getroffen, und wir sind dann noch Pizza essen gegangen. Ich war so aufgedreht, dass ich nicht müde war. Ich hab dann auch nur 2 Stunden geschlafen. Um 7 Uhr morgens sind wir dann zum Flughafen gefahren, da habe ich ALLE nach einem Jahr wieder getroffen. Es war cool, aber es hat sich so viel verändert. Nach ewigem Gewarte, meinem ersten Mc Donalds besuch nach einem Jahr, und viel Glück beim Gepäck Check-In ging dann mein Flieger nach Frankfurt. 
Ich hatte einen super Platz, in der Mitte in der Mitte. Bewegung nicht wirklich möglich, und wenn dann die neben einem schlafen ist das schon scheiße. Spätestens als wir dann von der Stewardess angemeckert wurden, doch bitte leiser zu sein, war mir klar, ich sitze in einer deutschen Maschine.Die Sprache war übrigens ziemlich verwirrend, die Stewardess hat mich auf englisch angesprochen, obwohl sie deutsch konnte, und ich habe aus Versehen spanisch geantwortet. 3 Stunden vor der Landung hab ich dann realisiert, es geht nach Deutschland und es gibt kein zurück. 
Nach einem ewigen Gelaufe am Flughafen in Frankfurt, und es war so verdammt heiß (!), habe ich dann meinen letzten Flug angetreten. Der war schrecklich, ich hab den ganzen Flug nur geheult, das war einfach Alles zu viel. Und ich hatte so eine panische Angst meine Familie zu sehen. Es ist einfach so verdammt komisch gewesen.
Dann habe ich auf einmal Alle wieder gesehen. Es war alles so überwältigend, ich hab nicht viel gesprochen, danach sind meine besten Freundinnen noch zu mir gekommen. Es war so schön Alle wiederzusehen. 
Also einen Post Kulturschock gabs bei mir gar nicht. Ich hab mich super wieder eingelebt, und viele wieder gesehen. Schon am Flughafen musste ich die bitterliche Feststellung machen, dass ich zugenommen habe. ich glaube so 10 Kilo bestimmt. Ich bin also seit drei Wochen schon auf Diät. 7 Kilos sind runter. Aber ich kann nur raten, versucht einfach nicht noch im Ausland abzunehmen, funktioniert eh nicht, egal was man macht. Genießt lieber das Essen und vor Allem das Leben. Abnehmen kann man auch in Deutschland!
Es ist so toll wieder zurück zu sein, mein Zimmer, meine Familie, meine Freunde und vor Allem DEUTSCHLAND. Erst jetzt wird mir klar, wie glücklich ich hier bin. 
Klar ich vermisse wirklich unglaublich meine Familie und Freunde, und auch Argentinien, Spanisch sprechen, und vor Allem die Menschen.
Die Deutschen, tut mir Leid, einer muss es ja sagen, sind echt verdammt unfreundlich und wirklich kalt! Das ist mir jetzt erst aufgefallen. 
Bald fängt Schule an, und es wird wieder ernst.
Ich plane jetzt schon meine nächste Reise nach Argentinien, und ich will auf jeden Fall nochmal ins Ausland, wohin steht noch offen. 
Argentinien war das aufregendste Jahr meines Lebens, mit den meisten Tiefs und Hoch, und ich erinnere mich gerne an die tolle Zeit.
Vielleicht hört ihr ja irgendwann wieder was von mir,wenn ich mich ins nächste Auslandsabenteuer stürze. Weltreise oder ein Jahr in London studieren. Alles ist Möglich :)
BESOS DESDE HAMBURGO.
PARA MIS ARGENTINOS; LOS AMO NO SABEN COMO LOS EXTRANO: EXTRANO A TODO MAS A MI FAMILIA Y MI PROMO! <3 <3 <3 


Freitag, 11. Juli 2014

Abschied, Jahresbilanz - letzter Blogeintrag in Argentinien

In 4 Tagen geht mein Flieger nach Buenos Aires.

Alsoo, ich denke ich habe meine letzte Zeit gut genutzt.
Diesen Montag bin ich zu den Salinas gefahren. Was ist das? Wie soll ich das erklären. Also das sind riesige Salzansammlungen, das sieht aus wie ein riesiges Meer aus Salz. Alle haben immer gesagt, ich muss das unbedingt in Jujuy gesehen haben, und ich dachte nicht nochmal hinzukommen, aber wir haben spontan mit ein paar anderen Austauschschülern beschlossen doch noch hinzufahren. Und es hat sich wirklich gelohnt muss ich sagen. Es war ein wirklich schöner Tag, mit Sonne und nach Langem mal wieder Englisch. Ich mag es viele Sprachen zu sprechen, weil es einfach egal ist, ob das was man von sich gibt, perfekt ist oder eben ein paar Fehler hat. 
Dienstag war dann mein letzter Schultag. Ziemlich unspektakulär ehrlich gesagt. Ich weiß nicht, ob es an mir liegt, aber ich bin im Moment ein bisschen enttäuscht und unzufrieden mit Allem.
Das Ding ist, gestern ist mein gesamter Jahrgang, und damit alle meine besten Freunde auf Abschlussreise nach Bariloche gefahren. Und ich konnte leider nicht mit, weil ich ja am Dienstag fliege. Und die waren alle total aufgeregt, und dabei ist mein Abschied leider ziemlich untergegangen, aber was solls.
Gestern bin ich dann mitgekommen, um allen tschüss zu sagen. Auch meiner Schwester. Wie war der Abschied? Naja Abschiede sind ja nie so wirklich toll. Dieser war schrecklich. Der Abschied aus Deutschland war was Anderes, weil ich ja genau wusste, dass ich spätestens in einem Jahr wieder Alle wieder sehen werde. Dieses Mal ist es ein Abschied auf ungewisse Zeit. Und dieses Gefühl ist schrecklich. Ich war vorher nie eine Person, die sonderlich viel bei Abschieden weint, aber gestern gings nicht anders, ich war völlig verheult, und meine besten Freunde haben auch Alle geheult. Es war ein extrem schwerer Abschied, ich kann immer noch nicht ganz glauben, dass jetzt Alles vorbei ist, und ich die Leute so nie wieder sehen werde. Das schlimmste war, dass meine Schwester jetzt auch nicht mehr da ist. Es fühlt sich zu Hause so unglaublich leer an. Und ich muss noch bis Dienstag hier durchhalten. Aber was kann man machen, irgendwann musste es ja mal zu Ende sein, und wenns am Schönsten ist, soll man aufhören. 
Ich hab unglaublich viele Fotos, so werde ich das Alles niemals vergessen. 
Gestern hat mein Hund dann noch Hundewelpen bekommen! 6 kleine Boxer, die sind wie kleine Mäuse so nieeeeedlich *-* 
Dann mal zu was Anderem. Der WM. Gott ihr wisst gar nicht, wie schrecklich das ist, dass Argentinien gegen Deutschland spielt. Und dann auch noch im FINALE. Die Argentinier sind ziemliche Fußballfanatiker, und naja verlieren finden sie gar nicht gut. Ich wurde schon dumm angemacht, nur weil wir gegen Argentinien vor 8 Jahren mal gewonnen haben. Die sind da ziemlich empfindlich. Naja und jetzt ist es auch noch ein argentinisch deutsches Finale. Wirklich glücklich bin ich nicht damit, aber was solls. Ich bin deutsche, und darauf bin ich stolz, aber ich bin nun mal in Argentinien, also behalte ich den Stolz mal lieber für mich. Ich werd offiziell einfach neutral sein, aber hab natürlich trotzdem meinen Favoriten. 

Dann will ich mal zum letzten Teil kommen. Meiner Jahresbilanz, ich versuche mal Alles zusammenzufassen. 
Ich hab so einige Punkte.
Fang ich mal an meiner persönlichen Erfahrung an.
Wie fühle ich mich im Moment?
Ganz ehrlich, Argentinien 13/14 war mit Sicherheit das schwierigste, schrecklichste, tollste, wunderbarste, aufregendste, erfahrungsreichste, anstrengendste und nervenauftreibendste Jahr meines Lebens.
Ich will auf jeden Fall nochmal ein Jahr ins Ausland gehen, aber einen Schüleraustausch würde ich nicht noch einmal machen. 
Ich bin in vielen Dingen ziemlich enttäuscht, wie sie abgelaufen sind. Ich hab das Gefühl, dass es so nicht gerecht war, weil ich so viele andere Austauschschüler sehe, die so viele Dinge so viel Schöner hatten. 
Und da kommen wir auf den Punkt, der mich am aller Meisten wütend macht. AFS. Es ist mir relativ egal, ob ich dass hier so hinschreiben sollte, oder nicht, ich finde man muss mal eine ehrliche Kritik abgeben. Ich spreche hier nicht von AFS Deutschland, nicht von AFS Argentinien, ich spreche von meinem örtlichen Komitee AFS San Salvador de Jujuy. AFS hat meiner Meinung nach eine große Verantwortung an meinem großen Familiendrama. Eigentlich ist es ja einfach, und gar nichts Schlimmes, wie mir immer in Deutschland gesagt wurde. Wir sollen keine Angst haben, zu sprechen, dass es normal sei, jeder zweite Austauschschüler wechsele seine Gastfamilie. Ich hatte einen AFS-Betreuer, der aber das Alter meiner Eltern hatte, und dann auch noch ein Mann war. Ich hatte große Probleme mich ihm anzuvertrauen, und die AFS Voluntäre wollten mir hier auch nicht wirklich helfen, war den zu stressig, und sie wussten auch nicht, was sie machen sollen. Niemand war von denen im Ausland. Nach 7 schweren Monaten habe ich es dann geschafft zu reden, und der Beschluss Gastfamilienwechsel stand fest. Naja damit fing das ganze Drama ja erst an. AFS war nicht dazu in der Lage mir auch nur eine Übergangsfamilie zu suchen, also habe ich das eigenständig gemacht. Nach unzumutbaren Zuständen meiner zweiten Gastfamilie, und einem weiteren schrecklichen Monat, habe ich dann selber meine endgültige Gastfamilie gefunden. Die Kommunikation zwischen Argentinien und Deutschland war voller Missstände, sodass ich ernsthaft gefragt wurde, ob ich denn nicht die Provinz wechseln möchte, weil AFS es nicht geschafft hat eine Familie zu finden. Im April stand ich an dem Punkt abzubrechen, und nach Hause zu fliegen, weil es Alles so Schrecklich war. Was ich Gott sei Dank aber nicht gemacht habe, das hätte ich mir nie verziehen. Für einen anderen Austauschschüler aus meiner Stadt konnte dann aber problemlos innerhalb einer Woche eine Familie gefunden werden, das ist das was mich so wütend macht. Es ist meiner Meinung nach nicht gerecht abgelaufen, aber ich habe mich schon genug aufgeregt. AFS Camps hatte ich nie, nur so komische Orientationen, die immer einen Nachmittag gingen. Während andere Provinzen wie Salta ständig AFS Aktivitäten hatten, hatte ich NICHTS davon. Wir haben gar nichts gemacht, wir haben Alles immer privat organisiert. Das Positive daran war, dass ich so viel freier und ohne AFS mein Leben hier leben konnte. Auch wenn das nicht die Idee ist. 
Letzten Endes bin ich zu einer Freundin gezogen, und was Besseres hätte mir nie passieren können, weil ich in ihrer Familie eine unglaublich tolle letzte Zeit hatte, und ich meine letzten drei Monate hier wirklich glücklich war. Und das kann ich aus vollem Herzen sagen, ich war unglaublich glücklich hier. Ich hatte endlich das Gefühl ein Teil einer Familie zu sein, und ich hab mich unglaublich gut mit Allen verstanden. Vielleicht war es auch einfach einfacher, weil ich schon mehr als ein halbes Jahr hier war, und 'argentinisiert' war. 
Ich habe eine unglaublich tolle Familie jetzt, aber es ist einfach nicht das Selbe, wie eine Familie mit der man ein ganzes Jahr gelebt hat. Dafür war es in meinem Fall dann aber auch einfach zu spät, es ging mehr darum, dass ich eine schöne letzte Zeit habe. Und die hatte ich. 
Dann mal zu den schönen Dingen, ich hatte letzten Endes doch noch die Möglichkeit relativ viel zu reisen, und ich weiß jetzt, dass Argentinien nicht nur Jujuy ist, sondern unglaublich vielseitig ist. Ich habe unglaublich viele Freunde hier gefunden, und unter diesen habe ich wirklich echte und wundervolle Freunde, die ich jetzt schon unglaublich vermisse. 
Auch wenn ich viel Schlechtes erlebt habe, möchte ich nicht, dass das so aussieht das es mehr Schlechtes als Gutes war. Das Gute am Schlechten war, dass ich unglaublich viel gelernt habe. Ich glaube ich habe mich unglaublich verändert. Meine Erfahrung war einzigartig, und ich sollte aufhören, sie mit denen der Anderen zu vergleichen. Nichts passiert ohne Grund. Und ich bin in vielen Dingen schlauer geworden. Ich habe über die Kultur und vor Allem über Menschen gelernt. Ich glaube ich konnte am Ende meine deutsche Oberflächlichkeit ablegen, und einfach ich selbst sein. 
Ich habe Spanisch gelernt, das ist so unglaublich! Am Anfang hätte ich mir nie träumen lassen, so eine Sprache zu lernen. Ich bin stolz, wenn mir immer wieder gesagt wird, wie unglaublich gut ich spreche. Ich liebe den argentinischen Akzent. 
Ich habe zwischendurch wirklich unglaublich zugenommen, ich glaube das waren bestimmt 10 Kilo, davon ist das Meiste aber schon wieder runter, und ich habe es das erste Mal in meinem Leben geschafft ernsthaft Diät zu machen, und ich bin auch ständig ins Fitnessstudio gegangen. Und naja wie heißt es doch? AFS another fat student. Auch egal.
Ich bin ein Jahr auf eine katholische Privathochschule gegangen. Das war definitiv eine Erfahrung, aufstehen, wenn der Lehrer reinkommt, jeden morgen, wirklich jeden verdammten Morgen die Bibel lesen. Die argentinische Flagge hissen. Die Schuluniform, die ich mir auf jeden Fall mit nach Deutschland nehme. Auch wenn ich mich das ganze Jahr mein Thema Kirche in der Schule immer zurück gehalten habe, weil ich einfach nicht katholisch bin, mochte ich meine Schule. Ich mochte vor Allem die Menschen, und die Aktivitäten und Dinge und einfach Alles was außerhalb des Unterrichts gemacht wurde. Außerdem war es sooooo entspannt, nicht zu lernen. Ich habs zwischendurch mal gemacht, aber war mir zu stressig, ich mein wann hat man nochmal im Leben die Möglichkeit ein Jahr lang nur zu entspannten. Und ich verliere das Schuljahr ja sowieso. 
Ich war nicht nur in Argentinien, ich war in Bolivien, Paraguay und Brasilien. Das ist einfach unglaublich. Zwischendurch wollte ich wirklich zurück nach Deutschland, aber jetzt will ich nicht nach Hause. Mein zu Hause ist jetzt hier, mein Leben ist hier. Wie soll ich das bitte am Dienstag ALLES zurück lassen? Ich weiß es nicht. 
Ich kann es nur empfehlen ein Auslandsjahr zu machen. Es ist eine unglaubliche Erfahrung, und man wird erwachsen in diesem Jahr. Es war die tollste Erfahrung, die ich machen durfte. Und ich bin so unglaublich dankbar, dass meine Eltern mir so etwas ermöglicht haben. Das bedeutet mir unglaublich viel, und es hat mein Leben verändert. 
Auch wenn nicht immer Alles glatt läuft, das Leben wäre langweilig, wenn es perfekt wäre. Nichts passiert ohne Grund, und ja ich hatte schlechte Zeiten, aber die guten Zeiten überwiegen.
ARGENTINIEN wird immer ein Teil von mir sein, und ich will auf jeden Fall zurück kommen. Ich weiß noch nicht wann, und wie, aber ich weiß, dass ich auf jeden Fall eines Tages zurück komme, und alle meine Freunde sehen werde. 
Also fliege ich mit einem weinenden und lachenden Auge nach Hause. 
Ich glaube in Deutschland wird mich dann erstmal der Schlag treffen, ich weiß nicht mal mehr, wie man sich in Deutschland begrüßt. Die Umgewöhnung wird hart, und ich will gar nicht daran denken, dass ich wieder zur Schule muss, und mein Leben auf einmal wieder ernst wird. 
Was werde ich wohl am Meisten vermissen? Klar meine Freunde, ich glaube ich werde das argentinische Nachtleben vermissen, das ist einfach einmalig hier. Das Essen, das Fleisch und Empanadas! Die argentinische Entspanntheit, und die Menschen. Das Nichts in der Schule Tun. Die Musik in den Clubs, wer hört jetzt mit mir Cumbia? Spanisch sprechen! Mit meinen besten Freundinen dummes Zeug labern, und einfach ihre Anwesenheit. Ungeschminkt in Jogginghose in der Stadt rumlaufen ohne deswegen doof angeguckt zu werden. Die Aufmerksamkeit, die man als einzige Blondine weit und breit hat. Dulce de Leche und Facturas. Mate in der Schule trinken! Mir jeden morgen die Schuluniform anzuziehen. 'alemana' genannt zu werden. Asado mit der Familien an Sonntagen. Im Abschlussjahrgang sein. Das schöne Wetter, wirklich jeden Tag. Eine Schwester zu haben. Unpünktlich sein zu dürfen, wobei ich es irgendwie nie wirklich schaffe unpünktlich zu sein. JUJUY! Meine kleine Miniprovinz wo sich jeder kennt. Die Berge. Einfach so viele Dinge. 
ARGENTINIEN 2013/14 vielleicht war es das beste Jahr meines Lebens, vielleicht auch nicht. Eins war es auf jeden Fall es war mein Jahr. Und es ging viel zu schnell um.




Küsse nach Deutschland, man sieht sich dann in einer Woche <3

Dienstag, 1. Juli 2014

Geburtstag - Eleccion Reina - Santiago del Estero, Cordoba

Hallo meine Lieben.
Ich melde mich jetzt erst, und mit gaaanz vielen Dingen zu erzählen, ich hatte einfach noch keine Zeit, weil ich so viel zu tun hatte.
Fangen wir mal Anfang Juni an.
Mein Geburtstag:
Ich hatte einen schönen 17'ten Geburtstag hier, es war aber nicht der Beste.
Ich bin bis 12 aufgeblieben, und hab von meiner Schwester dann einen Kuchen bekommen. Das wars dann aber auch von Seite meiner Familie. 
Ich bin an dem Tag einfach mal nicht zur Schule gegangen. Mittags bin ich zu meiner Gastoma zum Essen gefahren. Nachmittags war ich im Radio wegen der Eleccion, ich erklär euch gleich noch warum. Und abends bin ich dann mit meinen besten Freundinen essen gegangen, und ich hab Torten bekommen, das war wirklich nett mit den. Am Samstag sind wir dann feiern gegangen, ich mit Plastikkrone. Mich haben zwar Alles noch mehr angeguckt, als eh schon, ich fands aber ehrlich ziemlich cool. Mir ist ja eh nichts peinlich, und es ist mir herzlich egal, was die Anderen von mir denken. Und der Amateur in dem Club hatte so waszu erzählen.
Eleccion Reina:
Okay, dann versuche ich euch mal zu erklären was das ist. 
Das ist sowas wie ein Schönheitswettbewerb. Alle Schulen in ganz Argentinien machen das. Danach gibt es dann in der Provinz den kontest, und dann vom ganzen Land.
Das ist hier super wichtig, aber hier geht es auch mehr darum, mit Freundinen sich zu präsentieren, und einfach Spaß zu haben.
Das ganze fängt damit an, dass professionelle Fotos gemacht werde, und ein Video. Dann hatten wir noch drei verschiedene Radiotermine, wo wir dann über uns geredet haben, ich natürlich besonders, weil ich ja die Austauschschülerin bin. Und weitere Fototermine bei Zeitungen. Vormittags hatten wir dann immer Probe in der Schule. Wir mussten eine Choreografie einstudieren.
Am Tag der Eleccion waren dann alle Mädels ziemlich aufgeregt. Wie stellt man sich so eine Eleccion vor?
Jedes Mädchen bekommt eine Nummer. Wir haben alle schöne lange Abendkleider an, und es sahen wirklich alle schön aus. Dann läuft man winkend und IMMER lächelnd durch die Gegend, damit die Jurie einen sehen kann. Und am Ende wird dann eine Königin, 2 Prinzessin, 2 Ehrendamen, und Dame der Jugend oder sowas. 
Da ich die Austauschschülerin war, war ich automatisch Dame der Jugend. Ich hab Blumen bekommen, und Geschenke, und wurde auf die Bühne gerufen, und dann kam das Fernsehen. Das war einfach so eine tolle Erfahrung. Auch wenn ich keine von den Mädchen vorher kannte, haben die mich so lieb aufgenommen, und wir hatten eine super Zeit, und alle haben die Nacht der Eleccion so genossen. Auf facebook hab ich ja ganz viele Fotos, ich stell gleich mal den Link von den Videos rein.
Ich hab mich wirklich wie eine Prinzessin gefühlt, mit dem langen Kleid, meinen 14cm High Heels. Ja ich war größer als alle, aber das war es mir wert!
Santiago del Estero - Cordoba: 
Da ich in dem Jahr nicht so viel von Argentinien gesehen hab, bin ich eine Woche noch ein bisschen rumgereist. In Santiago hab ich eine Freundin von mir besucht, die ich schon aus Hamburg kenne. Es war wirklicht nett, und ihre Provinz ist ganz anders! Erstmal es gibt eine unglaublich hohe Luftfeuchtigkeit, und es ist alles platt. Keine Berge. Aber dafür ist die Stadt größer.
In Cordoba hab ich meine beste Freundin, und einen Freund von mir besucht. Cordoba hat 3 Millionen Einwohner. Da bekommt man am Anfang wirklich nen Schock, wenn man ein Jahr in einer deutlich kleineren Stadt gelebt hat. In Cordoba gibt es wirklich Alles! Mc Donald Starbucks und Subway hab ich mir natürlich nicht entgehen lassen. Fotos hab ich auf Facebook.

So jetzt zum Ende.
Ich fliege in zwei Wochen nach Hause, nach Hamburg. Ich kann es gar nicht glauben, dass mein Jahr jetzt vorbei ist. Es ging so verdammt schnell. Ich bin doch gestern erst hier angekommen? So fühlt es sich an. 
Meiner besten Freundin musste ich schon tschüss sagen, und es war schrecklich! Ich hab die ganze Rückfahrt geheult, dieses Gefühl, dass man nicht weiss, wann man diese Person wiedersieht, oder ob überhaupt. Es tut weh. Ich glaube der Abschied wird wirklich nicht leicht werden. Aber ich bin bereit. Ob ich nach Hause nach Hamburg will, weiss ich im Moment nicht so wirklich. Klar ich freue mich unglaublich auf zu Hause, aber mein Leben ist jetzt hier, und das muss ich jetzt auf einmal wieder loslassen. Es wird schwer Jujuy zu verlassen, weil ich meine kleine Miniprovinz wirklich liebe! Das ist mir vor Allem auf der Reise bewusst geworden. Ich liebe die Berge, und ich finde die kleine Stadt wirklich angenehm. Hier ist mein Leben so unglaublich STRESSFREI. Stell sich das mal einer vor, sowas ist in Deutschland unmöglich. Ich bin einfach unglaublich glücklich, aber auch traurig hier gewesen. Das Alles ist jetzt ein Teil von mir. 
Ich werde kurz vor meiner Abreise nochmal einen Eintrag machen. Der letzte aus Argentinien.


Donnerstag, 5. Juni 2014

Let's go for an adventure - BRASIL 2014

Holisss.
Ich bin seit gestern von meiner Reise zurück, und hab eine Menge zu erzählen!
Eigentlich müsste ich meine Politik und Wirtschaftspräsentation vorbereiten, hab aber echt keine Lust, also beschäftige ich mich lieber mit anderen Dingen wie Blog schreiben.

ALSO ...
Am Dienstagmorgen sollte es um 7 Uhr morgens los gehen. Ich also um 5:30 aufgestanden check meine whatsappnachrichten und es wird mir mitgeteilt, die Abreise verzögert sich, weil irgendwer den Bus ausrauben wollte. 
Am Ende sind wir dann um 12 los gefahren.
Wir waren Austauschschüler aus Jujuy, Salta, La Rioja und Cordoba. 4 Deutsche.
Ich hab ja 6 Monate einfach mit Niemandem Deutsch geredet, da ist das am Anfang schon komisch, wieder zu reden, aber es ist so ein tolles Gefühl, wenn man endlich genau das sagen kann, was man auch sagen will, im Spanischen kann ich das nicht immer so ganz rüber bringen, also es ist ne andere Sache in der eigenen Muttersprache.
Wir sind 24 Stunden in einem MINIBus gereist. Ist jetzt nicht unbedingt das bequemste aber man überlebt es. 
Als wir dann mit Verzögerung in Brasilien angekommen sind, sind wir erstmal ins Hotel gefahren. Das Hotel war wirklich okay, keine 5 Sterne, aber es hatte 2 Pools und mein Zimmer war auch okay. 
Was haben wir so an Aktivitäten gemacht:
Wir haben die Wasserfälle von Brasilien und Argentinien aus angeguckt.
Das kann man sich gar nicht vorstellen, wie das ist.!
Iguazu gehört zu eins der 7 Weltwunder, und ich habs gesehen.
In Argentinien muss man erst über einen ganz langen Wassersteg laufen, und je näher man kommt, desto mehr hört man das Wasserrauschen, und dann auf einmal kann man die Fälle sehen! Das ist so unglaublich. Und unvorstellbar groß. Dann haben wir noch sowas wie ne Raftingtour gemacht, du fährst mit einem Boot ganz nah an die Fälle ran, dass du fast unter den Fällen bist. 
Auf der brasilianischen Seite ist das ein bisschen anders. Man guckt auf die Front der Fälle, man kann also einmal komplett dran vorbei laufen, und ich hab erst da gemerkt wie groß die eigentlich sind!
Dann haben wir noch einen Vogelpark besichtigt, ich fand Vögel ja eigentlich immer langweilig, aber die waren irgendwie schon faszinierend, mit den ganzen Farben, und irgendwo sind die auch witzig, wenn sie schreiend und piepend in der Gegend rumhüpfen.
Dann waren wir einen Nachmittag noch in Paraguay, weil da alles super billig ist.
Paraguay ist ziemlich gefährlich, da gibt es nicht mal Ampeln, und die Meisten gehen illegal rein. Da ich super europäisch aussehe, merken das die Händler schnell, und wollen einem echt jeden Schrott verkaufen, zu unglaublich teuren Preisen. Socken werden dir an jeder Ecke angeboten. Ich hab am Ende eine Uhr gekauft, die nach 2 Tagen auseinander gefallen ist. Definitiv ein Fehlkauf, aber egal. Außerdem gabs da ein Kaufhaus, das war wie das Alsterhaus, es gab nur Markensachen, und die ganzen europäischen Süßigkeiten, das war aber wirklich überteuert, zum angucken wars trotzdem schön. 
Was noch...
Ich hab schon wieder die Hälfte vergessen.
Auf der Rückreise haben wir dann noch an einer Kristallmiene angehalten. Die hatte eine lange Geschichte, mir wurde von unserem Guide erzählt, das der König von Deutschland viel damit zu tun hatte. Und auch als Deutschland den ersten Weltkrieg angefangen hat ist Wanda die deutsche Prinzessin nach Argentinien gegangen (???) Dann war er auch noch der festen Überzeugung Medizin bringt nichts, wir brauchen uns nur die Steine ummachen, und davon werden wir dann gesund. War ein bisschen merkwürdig, aber dafür haben die dann echt schönen Schmuck verkauft, ich hab mir einen Ring gekauft, mit einem Stein, der Traurigkeit wegmachen soll. Mal sehen, ob es klappt.
Wenn wir nicht draußen waren, waren wir im Hotel.
Die Gruppendynamik auf der Reise war total toll, nicht so, wie auf den blöden AFS Camps. Wir haben uns alle mega gut verstanden. 
Die Reise hat irgendwas in mir verändert. Das klingt komisch ich weiß. Aber nach Hause kommen, und auch heute in die Schule gehen ist einfach nicht mehr das Gleiche. Ich hab mich in dem Jahr verändert, und meinen deutschen Charakter irgendwo ein Stück verloren. Ich glaube auf der Reise hab ich ihn wieder gefunden. Einfach nur mit Menschen aus meinem Land zusammen sein, hat mich an so unglaublich viele Dinge erinnert, das macht es Alles jetzt nur noch schwerer. 
Ich flieg in 6 Wochen nach Hause, und für mich ist das Jahr eigentlich gelaufen. Ich reise jetzt noch ein bisschen, und dann gehts nach Hause. Es ist seltsam aber egal, ich gewöhne mich morgen bestimmt wieder an Alles.
Nach 36 Stunden Reise bin ich dann Dienstag wieder nach Hause gekommen.
Wir sind Mittwoch mit ein paar Mädchen vom Austausch nochmal in den Norden von Jujuy gefahren, und haben den Tag verbracht, es war super schön, und jetzt sehe ich die Meisten erst am Flughafen wieder, wenn wir nach Deutschland fliegen.
Jetzt bereite ich mich erstmal auf die Eleccion meiner Schule vor, damit hab ich gut was zu tun. 
Es ist Zeit nach Hause zu kommen. jetzt fehlt nur noch ganz wenig.
Ich vermisse Deutschland so.
Ganz viele Umarmungen und Küsse aus JUJUY <3
cataratas iguazu



Sonntag, 25. Mai 2014

9 Monate

Heute bin ich genau 9 Monate in Argentinien.
Ich bin ehrlich gesagt gar nicht glücklich mit der Zahl. Jetzt fehlen weniger, als zwei Monate. 
VIEL ZU WENIG ZEIT
Dieser Monat ging viel zu schnell vorbei. Ich bin jetzt schon einen Monat in meiner Gastfamilie.
Nächste Woche am Mittwoch fahre ich nach Brasilien. Wir fahren zu den Iguazu-Fällen. Googelt mal IGUAZU CATARATAS. Das werde ich nächste Woche live zu sehen bekommen. Ich freu mich ziemlich. 
Werde dann ganz viele Fotos machen! 

Was noch.. 
Am Freitag hatten wir 'Chocolatada' in der Schule. Was ist das?
Am 25. Mai ist in Argentinien Unabhängigkeitstag der argentinischen Revolution. Ich glaub man kann es so sagen. Und weil der 25 ein Sonntag ist, haben wir schon Freitag celebriert. Wir mussten alle eine Tasse mitbringen, und dann haben wir alle eine Tasse heißen Kakao bekommen. Und da wir glücklicherweise Freistunde hatten, haben wir Kuchen gegessen. Den Tag haben wir eh nichts in der Schule gemacht, worüber ich sehr froh war. Wir waren am Donnerstag alle feiern, und sind dann Freitag alle zur Schule. Mit 1 Stunde Schlaf in die Schule ist ne Erfahrung, aber nicht unbedingt mit Spaß verbunden. War trotzdem witzig. Geteiltes Leid ist halbes Leid :D 
In Argentinien geht man viel feiern, egal welcher Tag der Woche ist. 
Ich bin ja hier im Abschlussjahrgang also in der 12.ten. Und das letzte Jahr ist hier mit Abstand das beste der ganzen Schulzeit. Wir haben uns alle eine Jacke gemacht, mit den Initialen meiner Schule und hinten mit meinem Namen drauf. Daher auch die ganzen Bilder auf Facebook mit den gleichen Jacken. Das machen hier alle Schulen. Dummerweisen haben uns zwei andere Schulen die Jacke kopiert. 
Im Auslandsjahr nimmt man ja üblicherweise zu, ich hab glaube ich in meiner ganzen Zeit hier ca. 10 kg zugenommen, und mich damit extrem unwohl gefühlt, weil mir die ganzen Klamotten nicht mehr gepasst haben. Vor einem Monat hatte ich dann endgültig die Nase voll, und hab das Fitnessstudio gewechselt, und Diät angefangen. Ich war bis jetzt ziemlich erfolgreich und hab 5 kg abgenommen! Ich fühl mich wieder viel wohler, und man siehts auch, dass ordentlich was an Gewicht runter ist. Jetzt muss ich nur irgendwie dran bleiben, damit ich auf mein Wunschgewicht komme. 
Naja sonst ist Alles beim Alten. Bin glücklich hier in meiner Miniprovinz Jujuy, und möchte nicht weg. Die Vorstellung, dass ich meine ganzen Freunde bald nicht mehr um mich rum habe, ist ziemlich komisch. Ich weiß nicht, dieser Abschied ist anders, weil ich nicht weiß, wann ich wieder kommen werde.
Es tut weh, zu wissen, dass es quasi vorbei ist. 
Ich werde sogar die Schule vermissen. Meinen Kurs. ALLES. 
Aber gut, im Moment will ich lieber noch nicht dran denken. Ich genieße Alles. 
Bald ist erstmal mein Geburtstag. 17. Dabei hab ich doch grad erst meinen 16'ten gefeiert. Die Zeit geht so schnell vorbei. 
Das wars erstmal. Ich melde mich dann nach der Reise wieder. 
LOTS OF LOVE <3 


Montag, 5. Mai 2014

Te amo Argentina

Ich hab nur noch zwei Monate in Argentinien.
In zwei  Monaten fahre ich nach Hause. Zu Hause. Ich bin mir im Moment nicht so wirklich sicher, ob es noch das Selbe ist wie vorher. Jujuy ist jetzt mein zu Hause. Mein Leben ist hier. Die Vorstellung das Alles hier in zwei Monaten nicht mehr zu haben ist schrecklich. Ich kann mir nicht vorstellen wieder in Deutschland zu sein. Ich hab vergessen, wie Deutschland ist, wie die Menschen sind, wie die Stadt aussieht. Es fühlt sich an, als ob ich mein eigenes Land nicht mehr kenne, von der Sprache mal ganz abgesehen.
Mein Jahr ist praktisch vorbei, und ich würde so gerne noch länger hier bleiben, aber ich weiß, dass ich nach Hause muss.
Ich bin hier im Abschlussjahrgang, und das ist mit Abstand das beste Schuljahr! Und dann muss ich mittendrin abbrechen, und wieder ins deutsche Schulleben zurück. Während alle meine argentinischen Freunde nach Bariloche fahren, bin ich in Deutschland, und kann mir Bilder angucken. Das ist verdammt schwer, weil ich so gerne dabei wäre.  Aber das war der Deal, ich bin eben nur 11 Monate hier. Ich hab so unglaublich viele Dinge hier erlebt und gesehen, und es ist noch nicht vorbei. Aber wenns am Besten ist, muss ich aufhören. Der Abschied macht mir verdammt Angst, weil ich nicht weiß, wann ich wieder zurück kommen werde. Und wenn ich zurück komme, wird es nicht wie jetzt sein. Mein Freunde sind dann zum studieren in andere Provinzen gegangen, und im ganzen Land verstreut, und auch hier wird die Zeit nicht stehen bleiben. Dinge verändern sich. Menschen verändern sich. Und auch ich werde mich in Deutschland wieder verändern.
Und auf der anderen Seite ist auch in Deutschland nicht die Zeit stehen geblieben. Ich merk jetzt schon, dass ich mich in meiner Einstellung ziemlich verändert habe. Ich war vorher verdammt oberflächlich und oft ziemlich unfreundlich. Das bin ich nicht mehr.  Schon jetzt, wenn ich an Freunde Bilder schicke, und sie schockiert sind, wie es hier aussieht. Ich hab mich dran gewöhnt, für mich ist das normal.  Klar, dass Argentinien nicht mit dem Standard aus Deutschland mithalten kann. Aber wen juckts? Heißt das es ist schlechter hier? NEIN.  Ich liebe es hier, und ich hab das Gefühl, es wird viele geben, die mich in der Sicht niemals verstehen werden. Und da trennen sich dann die Wege, ich weiß nicht wie viele Freunde ich am Ende wirklich behalte. Aber verstehen tun mich nur die Menschen, die das Gleiche durchlebt haben.  Ich habe mich verändert, äußerlich und innerlich. Ja das ist leider der negative Nebeneffekt eines Auslandsjahres. Man nimmt zu. Und ja ich hab ordentlich zugenommen. Wie viel weiß ich nicht. Aber naja ist nun mal so. Und kann sich jeder gerne das Maul drüber zerreißen. Interessiert mich nicht. Hier werde ich so akzeptiert wie ich bin. Mit Ecken und Kanten, wie sie jeder Mensch hat. Ich  bin glücklich hier. Ich bin froh darüber, dass ich in Deutschland meine echten Freunde hab, die mich in dem Jahr nicht im Stich gelassen haben, die mir immer zugehört haben, wenn es mir wirklich schlecht ging. Danke dafür, dass ich euch habe <3
Und ganze besonders an meine Familie, die mir immer geholfen hat, und von Deutschland aus Alles versucht hat, damit es mir besser geht. Die mir das ganze Jahr überhaupt ermöglicht haben.
Ich hatte mit Gastfamilien ziemlich Pech, und ne lange Zeit ging es mir hier wirklich schlecht. Und ja ich hatte wirklich richtig schlechte Zeiten. Aber das ist Teil eines Auslandsjahres. Das hab ich Alles hinter mir gelassen. Man sollte nicht in der Vergangenheit leben, sondern im Hier und Jetzt. Ich habe jetzt eine super tolle Familie, und bin verdammt glücklich hier.
Gott, was würde ich tun, um länger zu bleiben.
Die Zeit hier werde ich niemals vergessen, und sie wird immer ein Teil von mir sein.
Ich dreh jetzt schon durch, dabei habe ich ja “noch“ 2 Monate.
Wir haben hier sowas wie ne Abieuphorie organisiert. War ziemlich cool. Und wir waren verdammt erfolgreich. Es war total voll, und einfach nur gut. Ich werde das argentinische Nachtleben verdammt vermissen, es ist einfach einmalig.
Schule bleibt langweilig, wie immer. Ich muss hier und da mal Präsentationen machen, aber es ist relativ entspannt. Ich hab jetzt das Fitnesstudio gewechselt. Das Neue ist nur für Frauen, und die kontrollieren das Gewicht, und man hat quasi ne persöhnliche Betreuung immer. Bis jetzt gefällts mir ganz gut. Dann fahre ich bald nach Brasilien, dann noch nah Cordoba und dann wars das auch schon.
Ich dachte ja im Juni fängt dann hier der Winter an, und dann wird’s wieder so mega kalt, wie letztes Jahr, als ich hier angekommen bin. Pustekuchen. Hier ist es immer noch total warm, an manchen Tagen kann man noch kurze Hose und alles anziehen. Also das Wetter ist ziemlich schön hier im Moment. Nicht zu kalt, nicht zu heiß.
Ich bin im Moment verdammt froh, nicht mehr auf die Hilfe von AFS angewiesen zu sein. Macht das Leben hier ein ganzes Stück entspannter.
Das wars erstmal mit zu texten. Auch wenn ich hier bleiben will, freu ich mich verdammt auf Deutschland! Küsseeee :*   
#Promo14 <3
#Los5todelSalva


Montag, 21. April 2014

Felizes Pascuas

Frohe Ostern an alle meine Liebsten!
Also im letzten Monat ist doch eine ganze Menge passiert, und da ich jetzt wieder Internet habe, kann ich auch wieder schreiben!!
Alsooo, zu Aller erst, ich bin jetzt endgültig in meiner letzten Familie angekommen, und wechsel nicht mehr!
Dieser ganze Familienwechsel hat sich am Ende zum absoluten Horror entwickelt. Meine Organisation, hat es in einem Monat nicht geschafft, mir eine neue Familie zu suchen. Nach Deutschland wurden ständig komische Informationen gesendet, wie dass, falls keine Familie gefunden wird, außerhalb der Stadt gesucht wird. Ich bin in diesem Monat ehrlich durchgedreht.
Dann kam vor einer Woche aber überraschenderweise die Wendung. Eine meiner Freundinnen hat mich gefragt, wie die Situation aussieht, und mir gesagt, sie würde mir ihr zu Hause anbieten. Gesagt, getan. Jetzt bin ich hier.
Ich muss sagen, jetzt wo ich in drei Familen war, kann ichs wirklich sagen, die Familie ist die beste von Allen! Meine Freundin, jetzt Schwester hat mir ihr Zimmer frei gemacht, damit ich mich die letzten Monate wohl fühle. Ich wohne mit meiner Gastmutter, meinem Gastvater, Gastbruder, und meiner Schwester. Es gibt noch eine Gastschwester, die hat aber schon ein ganz süßes Baby, und wohnt in ihrer Wohnung.
Die haben mich so lieb empfangen, ich fühl mich hier wirklich wohl!
Auch hier wird Ostern gefeiert.
Ist ein bisschen anders, als bei uns. Hier hat man nur über die Feiertage frei. Seit Wochen war der Supermarkt mit Ostereiern voll.
Die ganzen Feiertage gibts tausend Gottesdienste.
Am Ostersonntag geht man in der Regel mit der Familie essen. Und am Ende bekommt jeder ein Osterei.
Was noch..
Ich muss schon sagen, ich hab echt ein ziemlich nettes Leben hier. Ich muss nichts für die Schule lernen, hab den ganzen Tag Zeit für mich.
Das Partyleben in Argentinien ist einfach genial, die wissen, wie man feiert!
Mir rennt die Zeit weg, jetzt bin ich nur noch 3 Monate hier. Im Moment habe ich die schlechten Sachen vergessen, und ich haette die letzten Monate nie gedacht, dass ich das nochmal sagen kann.
Dieses Jahr hatte ich viele Tiefs, und es war zwischendurch echt scheiße, und ich hab 2 mal wirklich ernsthaft nachgedacht nach Hause zu fahren. Aber es war definitiv das beste Jahr meines Lebens. Ich möchte nicht nach Hause, denn ich weiß, dass ich so in dieses Leben nie wieder zurückkehren kann. Es macht mir so Angst, das Alles zurückzulassen. Ich hab so unglaublich tolle Momente hier, und bin im Moment restlos glücklich.
Die drei Monate hab ich ziemlich viele Dinge zu tun, das heißt die Zeit wird so schnell verfliegen.
Ahh ich bin in einer Gruppe, die sich für die Schülersprecherwahlen nominieren lässt. Heißt wir stellen uns allen vor und dann ist es das Gleiche, wie bei uns.
Im Moment bin ich erkältet. Nervt ein bisschen, aber egal.
Ich melde mich demnächt mal wieder.
Vermisse euch!
Besossss desde Argentina! <3 <3 <3


Dienstag, 1. April 2014

Uebergangsfamilie

Hallo meine Lieben,
nach laengerer Zeit melde ich mich wieder. Ich bin nun seit ca. 1,5 Wochen in einer anderen Familie. 
Erstmal zum Abschied meiner alten Familie. Der Abschied war kruz und schmerzlos, mein Gastvater war nicht da, also hab ich mich nur von meiner Schwester und meiner Mutter verabschiedet. 
Zwischen mir und meiner Schwester haben wir langsam wieder ein gutes Verhaeltnis, wir bleiben Schwestern, und daran wird sich nichts aendern.
Mein Betreuer hat mich abgeholt, und wir sind zu der neuen Familie gefahren, ich mit viel zu vielen Sachen. Ich werd wohl noch mehr als die Haelfte aussortieren muessen. Deswegen geh ich momentan oefter mal mit meinen Freundinen aufm Floohmarkt Klamotten verkaufen. Wir gehen dann mit ganz vielen, und alle verkaufen, die Flohmaerkte sind hier riesig. Auch wenn man am Ende nicht so mega viel Geld bekommt, schmeiss ich die Sachen wenigstens nicht weg. Aber die Trennung von meinen Klamotten faelt mir schon jedes Mal schwer :D Aber ich hab mir ueber die sieben Monate hier einfach zu viel angesammelt, das kann ich niemals Alles mitnehmen.
Ich wohne jetzt im Zentrum, was ziemlich praktisch ist, weil man ueberall zu Fuss hinkommt. Ich hab den Supermarkt direkt um die Ecke. Ich wohne mit meiner Gastmutter, und meinem Gastbruder in einer kleinen Wohnung, war am Anfang ein kleiner Schock, weil ich vorher recht luxuroes gewohnt hab, aber man gewoehnt sich schnell um. Mir gehts seit dem Wechsel deutlich besser. Nur leider gibt es in der Wohnung kein Internet, weshalb ich immer in Internetcafes gehen muss, um Blog zu schreiben.
Naja das ist aber eben auch nur eine Uebergangsfamilie, und es wird immer noch nach einer festen Familie gesucht. Dieses Wochenende wollten sie eigentlich die neue Familie haben, aber bei AFS kann man nie wissen.. 
Fuer den Moment geht es mir gut, und ich versuche meinen letzten drei Monate zu geniessen, 3 Monate ist nur noch so verdammt wenig. 
Schule laeuft gut soweit, ich arbeite mit, und langweile mich so weniger. Ende Mai fahren wir mit AFS nach Iguazu, das sind die Wasserfaelle hier in Suedamerika, und dann fahren wir auch nach Brasilien und Paraguay, ich freu mich so, das muss so unglaublich schoen da sein.
Ich hoffe mir wird bald mitgeteilt, wohin ich wechseln werde, und wie das Alles ablaufen wird, weil staendig im Unwissen gelassen zu werden ist doof.. 
Hier sind momentan ziemlich viele Proteste wegen der ganzen Situation hier. Die Inflation steigt immer mehr an, und die Menschen haben immer weniger Geld, wenn man live hier ist. merkt man das richtig. 
Morgen hab ich erstmal Schulfrei, und gucke mir Paraden an, meine Schule laeuft auch mit. 
Ich bin inzwischen so im Spanischen drin, ich denk gar nicht mehr daran Deutsch zu reden, und denken tu ich auch viel in Spanisch. 
Hier ist der Sommert irgendwie wieder ausgebrochen, so um die 30 Grad, und viel Sonne, ich hatte mich schon auf Winter eingestellt, aber das dauert wohl noch ein bisschen.
Also wie gesagt, ich bin im Moment wieder gluecklich, und geniesse Alles was ich kann, es koennte immer das letzte Mal sein. 
Ganz viele liebe Gruesse und Kuesse nach Deutschland. Ich freue mich auf euch.
Heute sind es noch genau 106 Tage! 


Montag, 10. März 2014

Erster zweiter Schultag

Ich melde mich mal wieder.
Tut mir Leid, dass es länger nichts gab, aber mir gings in den letzten Wochen nicht so gut, und ich war eher mit mir selbst beschäftigt.
Das Resultat ist, dass ich voraussichtlich in einer Woche in eine andere Gastfamilie wechseln werde. Ich wollte ja vor ein paar Monaten schon mal wechseln, und bin dann aber doch geblieben. Ich mag meine jetzige Familie wirklich gerne, aber am Ende hat es einfach nicht so richtig gepasst. 
Ich hab nach meinem 6MonateArgentinienTag viele Gedanken gemacht, ob ich überhaupt glücklich so bin, wie Alles ist. Und bei mir kam immer stärker das Gefühl, dass ich eigentlich viel lieber in Deutschland wäre, und schnellstens wieder nach Hause möchte. Und so soll es ja eigentlich nicht sein. 
Ich bin gespannt auf meine neue Familie, und bereit für eine neue Etappe in Argentinien. Ich habe aus der ganzen Sache viel gelernt, und bin bereit, dieses Mal Alles besser zu machen. 
Die nächsten 4 Monaten will ich wirklich ausnutzen, denn wirklich viel Zeit bleibt ja nicht mehr.
Ich freue mich extrem nach Hause zu kommen, und ja ich freue mich sogar auf zur Schule gehen. 

Vor einer Woche waren wir beim Karneval weiter im Norden in meiner Provinz. Also Karneval ist vom Ding her das Gleiche, aber es gibt kleine Unterschiede. Die setzen sich hier alle bunte Hüte auf, man verkleidet sich nicht. Dann beschmiert man sich mit Schaum, Mehl und Fingerfarben. Man wird also ordentlich dreckig. Alles findet auf der Straße statt, also vom Prinzip her wie in Köln. Was genau man dann da macht, kann sich ja Jeder selbst denken. 
Mir hat es auf jeden Fall ziemlich gut gefallen. Den einen Abend waren wir auf einer Art Festival von landestypischen Bands. Ich stell gleich mal einen Link rein. Ich finde die Musik wirklich speziell, und ehrlicherweise ist es eher weniger die Musik, die ich mir aufn IPod lade, aber da war einfach so eine gute Stimmung, und Alle hatten Spaß, dass ich das Konzert echt gut fand. Man gewöhnt sich nach ein bisschen Zeit an die Musik. Argentinischer Karneval ist anstrengend, kalt, Nerven auftreibend, dreckig und einfach der Hammer. Es hat Spaß gebracht, schon weil man viele Leute trifft und viel mehr neue kennen lernt. 
Nach einer Woche hatte ich dann das ganze Mehl und den Schaum endgültig aus meinen Haaren :D 

Heute war mein erster Schultag nach 3 Monaten Ferien. Schon komisch, wenn man 3 Monate nicht früh aufgestanden ist. Ich bin ab jetzt im Abschlussjahrgang. 4 Monate kann ich jetzt fühlen, wie es ist zu den Größten zu gehören haha :D In Deutschland muss ich dann ja erstmal in die 11te zurück. 
Angefangen hat der Morgen mit soner Art Gottesdienst, der ne halbe Ewigkeit gedauert hat. Nachdem das dann durch war, sind wir Alle in die Kurse gegangen. Ich bin im gleichen Kurs, aber wir sind sagenhafte 21 Leute. Die anderen Kurse sind alle um die 40. Dieses Jahr muss ich auch leider anfangen mitzuarbeiten. Das was ich kann, muss ich auch machen. Habs heute versucht, war nur abschreiben, und alleine das ist schon nicht so leicht :D Ich bin halt einfach ein bisschen langsamer, als der Rest, weil ich beim schreiben so viel nachdenken muss. In der zweiten Pause gabs dann eine 'Bombe'. Sprich, Alle ausm Abschlussjahrgang haben sich mit Schaum beschmiert, rum geschrien und getanzt. Dieses Jahr müssen wir auch nachmittags nochmal zur Schule. Mein Stundenplan ist anstrengender, als letztes Jahr, aber im Vergleich zu Deutschland ziemlich entspannt. Ich freue mich, dass Schule jetzt wieder angefangen hat, weil ich jetzt wieder einen ordentlichen Tagesrythmus bekomme, und endlich was zu tun hab. 

Der Sommer geht langsam vorbei, und es wird langsam kühler. Soweit hab ich nicht mehr zu erzählen, ich melde mich dann, wenn ich in meiner neuen Familie bin! 
Vermisse euch, und kanns kaum erwarten euch Alle wieder zu sehen! Lots of Love xx. 


Sonntag, 16. Februar 2014

Freundschaften

Alsooo,
Vor zwei Wochen waren wir ein Wochenende in Bolivien, Tarija. 
Ich muss sagen, Bolivien ist unglaublich schön. Wir waren dort, um die Familie meines Vater zu besuchen, und weil sich eine Cousine verheiratet hat. 
Erstmal war es unglaublich aufwendig nach Bolivien einzureisen. Das ist eben nicht so wie in der EU, einfach über die Grenze fahren.
Wir mussten ne Stunde Zettel ausfüllen und bezahlen. Nach einem ewigen hin und her, ich musste mich 10 Millionen Mal ausweisen, sind wir dann in Bolivien gewesen. Die Straße nach Tarija schlängelt sich durch die Berge. Erst sind wir durch tropische Wälder gefahren, und dann irgendwann in einen eher steppischeren Bereich gekommen. Nach 7 Stunden waren wir dann da. 
Angekommen haben wir erstmal Pizza gegessen. Aber richtige Pizza, so wie sie man im Rest der Welt isst.
Dann hab ich Stück für Stück die Familie kennengelernt. Die sind alle mega nett, auch wenn ich am Ende immer noch nicht so ganz den Durchblick hab, wer mit wem verwandt ist. 
Am Samstag vormittag sind wir dann shoppen gegangen. Es gibt unglaublich viele Ferias, und so viele Sachen! Weil in Argentinien gibts irgendwie nicht so viel. 
Es ist sau billig, und man wird von Fakeklamotten überschwemmt. Ich hab am Ende nicht so mega viel gekauft, aber ich hab mich mal wieder wie in einer richtigen Stadt gefühlt. Es gab so viele kleine Cafes, der Plaza ist mega schön. Die Stadt ist nachts überall mich Lichthighlights ausgestattet.
Die Hochzeit war ne typische katholische Hochzeit, nicht wirklich anders, als in Deutschland. 
Am Abend wurde ich dann noch gezwungen bolivisch zu tanzen. Auch wenns nicht unbedingt so mein Ding ist, wars ganz lustig. Am Sonntag sind wir dann schon wieder nach Hause gefahren.
Dann sind meine Eltern erstmal nach Cordoba zu meinem Bruder gefahren, und ich bin mit meiner Schwester zu Hause geblieben. 
Jetzt zu meinem eigentlichen Anliegen. Freundschaften. In den letzten Wochen hat sich wirklich herausgestellt, wer wirkliche Freunde sind und wer nicht. 
Fangen wir mal bei den Argentiniern an. Also ich hatte im Abschlussjahrgang ziemlich viele 'Freunde' oder wie mans nennen mag. Die sind aber größtenteils Alle zum studieren in eine andere Provinz gegangen, aber ein Teil ich auch in Jujuy. Aber seitdem Ferien sind, hab ich höchstens mit 2 Personen noch Kontakt. Und das ist irgendwie schon merkwürdig. Aus den Augen aus dem Sinn. Bin ich am Ende wohl nicht so wichtig. Eine Freundschaft beruht auf Gegenseitigkeit, man könnte sich ja schon mal melden. Ich hab meine besten Freunde hier, und die seh ich momentan mindestens 2 Mal die Woche. Die wissen alles über mich, und ich über sie. Sowas nennt man Freundschaft. Und auch wenns mal Nervenzusammenbrüche gibt, sowas hält uns zusammen. Und ich weiß diese Personen werden mich wirklich vermissen, und wann auch immer wir uns wiedersehen werden, es wird so sein wie immer. Danke, dass ihr diese wundervollen Erfahrungen mit mir teilt. Danke, dass ihr menschlich seit. Viele Freundschaften sind hier am Ende doch ziemlich oberflächlich, auch wenn mans am Anfang nicht denkt. Aber es gibt genauso enge Freundschaften, die halten. 
Dann zu euch meine Lieben Deutschen.
Ich wusste vorher, dass in diesem Jahr viele Freundschaften kaputt gehen werden. Aber ihr übertrefft es wirklich. Ich habe mit höchstens 4 Personen wirklich Kontakt. Nichtmal in Gruppenchats hat einer Lust mir zu erzählen, wie es euch so geht. Dafür weiß ich, wer wirklich meine besten Freundinnen sind. Da melde ich mich mal bei meiner Freundin, und ich hab das Gefühl, sie hat eigentlich gar keine Lust sich mit mir zu unterhalten. Ich weiß, ich hab auch nicht immer so Lust zu antworten, und alles klein detailliert zu schreiben, aber so ab und zu schon. Ich vermisse meine besten Freundinnen. Ich vermisse die Gruppe die wir vorher waren. Und es ist wirklich schwer zu akzeptieren, dass für euch auch die Dinge weiterlaufen, und sich so unglaublich viel verändert, und ich kann rein gar Nichts dagegen machen.
Freundschaften sind schwierig, nur die echten halten wirklich. Und ich hab für mich herausgefunden, welche es sind, und welche eben nicht. 
Am Ende sind wir alle gleich, überall auf der Welt. Freunde kommen und gehen. Menschen kommen und gehen. Aber Freundschaft ist das Wichtigste.



Soo hier nochmal eine Liste mit Dingen, die ich seit 5  Monaten nicht mehr gegessen hab: 
- Mc Donalds
- Coffee to-go (Balzac, Starbucks etc.)
- BROT ( nichtmal weißbrot)
- Gurken
- Frischkäse
- Wurst, außer Schinken
- Sushi
- Spargel
- Döner
 Mehr fällt mir grad nicht ein. 
Küsschen und ganz viel Liebe <3






Freitag, 24. Januar 2014

Halbzeit ...

Hey meine Lieben,
Heute genau sind es 5 Monate. 5 Monate Argentinien. 
In einer Woche hab ich Halbzeit, dann fehlen 5 Monate und eine Woche. Ich muss sagen, ich hätte nicht gedacht, dass die Zeit so heftig schnell vorbei geht. Ich hab nur noch die Hälfte, und die zweite geht immer schneller rum. 
Ich bin ehrlich gesagt ziemlich schreibfaul momentan, deswegen hört ihr auch eher weniger von mir. Ich hab Ferien, und bin sau faul geworden. 
Also kommt jetzt eine große Zusammenfassung.
Erstmal ich wechsel doch nicht die Gastfamilie. Ich kann hier bleiben, und ich bin ziemlich froh dadrüber. Mit meiner Familie läuft es ziemlich rund, ich bin langsam aber sicher ein Teil der Familie geworden, und fühle mich wohl. Ich fühle mich zu Hause. Mit meiner Schwester versteh ich mich mega gut, und damit hab ich ziemlich Glück.
Letzte Woche ist mein Bruder nach Cordoba zum studieren umgezogen. Das ist relativ weit weg, und alle meine Freunde sind da jetzt. Viele auf jeden Fall. Es ist jetzt irgendwie leerer zu Hause.
An alle die mich kennen, die wissen genau, dass ich wandern und son Naturkrams hasse.
Mein Vater hat es bevorzugt, dass meine Schwester und ich drei Tage aufn Campo fahren. Das ist wohnen mit den Ureinwohnern.
Gesagt getan. Nach 3 Stunden Busfahren, sind wir irgendwo im nirgendwo ausgestiegen, und mussten erstmal ne halbe Ewigkeit mit den ganzen Sachen laufen. Dann sind wir erst beim falschen Haus gelandet, und wollten schon wieder zurückfahren, bis wir den Weg dann doch gefunden haben. Leider. 
Das Haus war in drei Teile gegliedert. Eine Küche ein Esszimmer und ein Zimmer, in dem die Gäste schlafen.
Das Haus an sich war aus Stroh und Lehm gebaut. Boden alles Sand. Die Einrichtung sehr einfach gehalten. Immerhin hatten wir Licht und Wasser. 
Das Gelände war riesig, Kräutergarten, und die haben allerhand Sachen, wie Mais und Kartoffeln angebaut. Alles was man halt so zum Leben braucht. Dann gabs noch Ziegen.
Mit deren Milch wird dann der Käse gemacht, was ich leider nicht lernen konnte, weil alle krank waren.
Angekommen, haben wir gegessen, und sind dann wanderm gegangen. Da wir so in ca. 4000m Höhe waren, und ich nicht an die Höhe gewöhnt bin, hatte ich am Anfang ziemliche Probleme zu atmen, was das wandern nicht unbedingt schöner gemacht hat.
Wir haben uns alte Malerein in Steinwänden angeguckt. Ziemlich interessant, ich weiß nicht genau, wie alt die sind, aber wenn man sich die Dinge genau ansieht, steckt so viel Hintergrund und Information dahinter.
Nach gefühlten 10 Stunden Rückweg, sind wir wieder im Haus angekommen. 
Noch da waren: 2 Franzosen, die auf Weltreise waren, 2 Paare aus BsAs, ein Paar aus Tucuman, und ein Franzose. Naja und die Familie. Wir haben übrigens alle zusammen in einem Raum geschlafen. Wirklich ein Traum, mit Leuten, die bald heiraten, und nachts Geräusche machen. 
Die Hälfte hat sich den Magen verdorben, weswegen wir am nächsten Tag irgendwie nix machen konnten. Ich hab für mich entschieden, dass es besser ist keine 6 Stunden Wanderung zu machen, und wollte stattdessen lernen den Käse zu machen. Naja hab ich nicht. Aber gut. Ich hab gekocht. 
Weils mittags immer so mega heiß ist, haben wir alle den ganzen nachmittag geschlafen, und den Rest des Tages hab ich mich zu Tode gelangweilt. Abends haben wir gelernt zu Tanzen. Sind so typische Tänze ausm Norden, fragt mich nicht wie die heißen. Ich kanns auch nicht so wirklich haha. 
Heute morgen sind wir dann wieder nach Hause, und ich bin ehrlich sau froh wieder zurück zu sein. Ich fand es wirklich eine Erfahrung, mal zu sehen wie das Leben so ist, aber das war mir dann doch zu viel. Zu viel Kulturschock. Für mich ist so ein Leben nichts, umso mehr bewunder ich die Menschen, die so leben, und dabei einfach so unglaublich glücklich sind. 
Wieder in Jujuy ist es mega heiß, man geht nur in die Küche und schwitzt. Deswegen bin ich über jeden Regen nur froh. Ich hab jetzt noch 1,5 Monate Ferien.
Ich versuch grade ein wenig an Gewicht zu verlieren, weil ich doch zugenommen hab, so dass mir eine Hose nicht mehr passt. Das ist ernsthaft ziemlich frustierent, wenn man nicht mehr in seine Sachen passt. Also noch mehr Fitnesstudio und versuchen weniger zu Essen. Wobei das mit dem Essen echt nicht so leicht ist. Aber ich zieh da durch, meine Uniform muss zum Schulanfang perfekt sitzen haha. 
Mir gehts im Moment ziemlich gut hier. Ich bin glücklich, meine schlimme Heimwehphase ist nach 2 Monaten endlich überwunden, und ich kann positiv nach vorne gucken. 2014 läuft bis jetzt ziemlich blendend in vielen Hinsichten.
Ich träum seit ein paar Wochen in Spanisch, ist ein bisschen komisch, aber ich merks gar nicht mehr, weil ich teilweise auch in Spanisch denke. 
Langsam macht mir der Abschied hier immer mehr Angst, mein Leben hat sich so gefestigt, und ich hab so Angst, das Alles los zulassen.