Freitag, 24. Januar 2014

Halbzeit ...

Hey meine Lieben,
Heute genau sind es 5 Monate. 5 Monate Argentinien. 
In einer Woche hab ich Halbzeit, dann fehlen 5 Monate und eine Woche. Ich muss sagen, ich hätte nicht gedacht, dass die Zeit so heftig schnell vorbei geht. Ich hab nur noch die Hälfte, und die zweite geht immer schneller rum. 
Ich bin ehrlich gesagt ziemlich schreibfaul momentan, deswegen hört ihr auch eher weniger von mir. Ich hab Ferien, und bin sau faul geworden. 
Also kommt jetzt eine große Zusammenfassung.
Erstmal ich wechsel doch nicht die Gastfamilie. Ich kann hier bleiben, und ich bin ziemlich froh dadrüber. Mit meiner Familie läuft es ziemlich rund, ich bin langsam aber sicher ein Teil der Familie geworden, und fühle mich wohl. Ich fühle mich zu Hause. Mit meiner Schwester versteh ich mich mega gut, und damit hab ich ziemlich Glück.
Letzte Woche ist mein Bruder nach Cordoba zum studieren umgezogen. Das ist relativ weit weg, und alle meine Freunde sind da jetzt. Viele auf jeden Fall. Es ist jetzt irgendwie leerer zu Hause.
An alle die mich kennen, die wissen genau, dass ich wandern und son Naturkrams hasse.
Mein Vater hat es bevorzugt, dass meine Schwester und ich drei Tage aufn Campo fahren. Das ist wohnen mit den Ureinwohnern.
Gesagt getan. Nach 3 Stunden Busfahren, sind wir irgendwo im nirgendwo ausgestiegen, und mussten erstmal ne halbe Ewigkeit mit den ganzen Sachen laufen. Dann sind wir erst beim falschen Haus gelandet, und wollten schon wieder zurückfahren, bis wir den Weg dann doch gefunden haben. Leider. 
Das Haus war in drei Teile gegliedert. Eine Küche ein Esszimmer und ein Zimmer, in dem die Gäste schlafen.
Das Haus an sich war aus Stroh und Lehm gebaut. Boden alles Sand. Die Einrichtung sehr einfach gehalten. Immerhin hatten wir Licht und Wasser. 
Das Gelände war riesig, Kräutergarten, und die haben allerhand Sachen, wie Mais und Kartoffeln angebaut. Alles was man halt so zum Leben braucht. Dann gabs noch Ziegen.
Mit deren Milch wird dann der Käse gemacht, was ich leider nicht lernen konnte, weil alle krank waren.
Angekommen, haben wir gegessen, und sind dann wanderm gegangen. Da wir so in ca. 4000m Höhe waren, und ich nicht an die Höhe gewöhnt bin, hatte ich am Anfang ziemliche Probleme zu atmen, was das wandern nicht unbedingt schöner gemacht hat.
Wir haben uns alte Malerein in Steinwänden angeguckt. Ziemlich interessant, ich weiß nicht genau, wie alt die sind, aber wenn man sich die Dinge genau ansieht, steckt so viel Hintergrund und Information dahinter.
Nach gefühlten 10 Stunden Rückweg, sind wir wieder im Haus angekommen. 
Noch da waren: 2 Franzosen, die auf Weltreise waren, 2 Paare aus BsAs, ein Paar aus Tucuman, und ein Franzose. Naja und die Familie. Wir haben übrigens alle zusammen in einem Raum geschlafen. Wirklich ein Traum, mit Leuten, die bald heiraten, und nachts Geräusche machen. 
Die Hälfte hat sich den Magen verdorben, weswegen wir am nächsten Tag irgendwie nix machen konnten. Ich hab für mich entschieden, dass es besser ist keine 6 Stunden Wanderung zu machen, und wollte stattdessen lernen den Käse zu machen. Naja hab ich nicht. Aber gut. Ich hab gekocht. 
Weils mittags immer so mega heiß ist, haben wir alle den ganzen nachmittag geschlafen, und den Rest des Tages hab ich mich zu Tode gelangweilt. Abends haben wir gelernt zu Tanzen. Sind so typische Tänze ausm Norden, fragt mich nicht wie die heißen. Ich kanns auch nicht so wirklich haha. 
Heute morgen sind wir dann wieder nach Hause, und ich bin ehrlich sau froh wieder zurück zu sein. Ich fand es wirklich eine Erfahrung, mal zu sehen wie das Leben so ist, aber das war mir dann doch zu viel. Zu viel Kulturschock. Für mich ist so ein Leben nichts, umso mehr bewunder ich die Menschen, die so leben, und dabei einfach so unglaublich glücklich sind. 
Wieder in Jujuy ist es mega heiß, man geht nur in die Küche und schwitzt. Deswegen bin ich über jeden Regen nur froh. Ich hab jetzt noch 1,5 Monate Ferien.
Ich versuch grade ein wenig an Gewicht zu verlieren, weil ich doch zugenommen hab, so dass mir eine Hose nicht mehr passt. Das ist ernsthaft ziemlich frustierent, wenn man nicht mehr in seine Sachen passt. Also noch mehr Fitnesstudio und versuchen weniger zu Essen. Wobei das mit dem Essen echt nicht so leicht ist. Aber ich zieh da durch, meine Uniform muss zum Schulanfang perfekt sitzen haha. 
Mir gehts im Moment ziemlich gut hier. Ich bin glücklich, meine schlimme Heimwehphase ist nach 2 Monaten endlich überwunden, und ich kann positiv nach vorne gucken. 2014 läuft bis jetzt ziemlich blendend in vielen Hinsichten.
Ich träum seit ein paar Wochen in Spanisch, ist ein bisschen komisch, aber ich merks gar nicht mehr, weil ich teilweise auch in Spanisch denke. 
Langsam macht mir der Abschied hier immer mehr Angst, mein Leben hat sich so gefestigt, und ich hab so Angst, das Alles los zulassen. 







Montag, 6. Januar 2014

Feiertage

Hallo Menschen in Deutschland.
Tut mir Leid, dass ich mich erst jetzt melde, aber wir hatten die ganze Zeit kein WLan zu Hause.
Erstmal ich werde in den nächsten Wochen meine Familie wechseln. Warum ist unwesentlich.
Mein Heimweh ist überwunden. Ich weine nicht mehr und mir gehts ziemlich gut.
Also erstmal zu Weihnachten.
Weihnachten feiert man hier anders. Die Vorweihnachtszeit gibts hier nicht so wirklich. Keine Schokolade in den Supermärkten und Dekoration hielt sich auch in Grenzen. Und dann noch jeden Tag mehr als 30 Grad.
Ich war also mal überhaupt nicht in Stimmung, hab fast vergessen, dass wir Weihnachten haben.
Der Vormittag verlief ganz normal, wir waren im Pool und haben nichts großartig gemacht. 
Abends sind wir dann zu meiner Tante zum Essen gefahren. Gab Asado. Fleisch und Salate, eben typisch Argentinien. Weihnachten ist hier erst am 25. also haben wir bis 12 den Countdown runtergezählt, angestoßen, und uns dann auf dem Dach das Feuerwerk der Stadt angeguckt. Ich fand den Abend schön, es war so harmonisch, und mein erster Moment nach sehr langer Zeit, wo ich mich wirklich gut gefühlt hab.
Später sind wir dann noch auf den Geburtstag von einer Freundin gefahren. Um 7 Uhr morgens im Bett gewesen. Nachmittags kam dann noch der andere Teil der Familie zum Essen.
Silvester verlief ähnlich, nur dass ich Silvester bei meiner besten Freundin mit ihrer Familie gefeiert habe. 
Bin nachmittags zu ihr nach Hause gefahren, wir haben uns fertig gemacht, das Essen vorbereitet und das Alles. Um 12 nachdem wir angestoßen haben, gabs dann Essen. Saßen nett zusammen, und haben geredet. Ich mag ihre Familie wirklich gerne. 
Um 1 sind wir dann im Club feiern gegangen. Schaumparty. Ich sag euch, ich liebeeee Schaum haha. Klitschnass waren wir gegen halb sieben zu hause.
Um 9 Uhr sind wir dann aufgestanden, um in den Norden zu fahren. Ich bin heute wiedergekommen. War mit meiner Schwester und einer Freundin da. Der Norden ist einfach nur schön. Die Orte sind ganz klein, dass es nicht mal einen Supermarkt gibt. Aber es ist einfach wunderschön da. Wir haben immer so Tagestouren gemacht. Und ja wir sind gewandert. Papa du musst stolz auf mich sein, ich bin immer brav mit gelaufen, und nicht wenig. 
Mir rennt die Zeit davon, ich bin glücklich, mir gehts gut, wir haben Sommer, ich hab Ferien, ich hab wundervolle Freunde, es könnte nicht besser sein.
Küsse aus jujuy.