Montag, 5. Mai 2014

Te amo Argentina

Ich hab nur noch zwei Monate in Argentinien.
In zwei  Monaten fahre ich nach Hause. Zu Hause. Ich bin mir im Moment nicht so wirklich sicher, ob es noch das Selbe ist wie vorher. Jujuy ist jetzt mein zu Hause. Mein Leben ist hier. Die Vorstellung das Alles hier in zwei Monaten nicht mehr zu haben ist schrecklich. Ich kann mir nicht vorstellen wieder in Deutschland zu sein. Ich hab vergessen, wie Deutschland ist, wie die Menschen sind, wie die Stadt aussieht. Es fühlt sich an, als ob ich mein eigenes Land nicht mehr kenne, von der Sprache mal ganz abgesehen.
Mein Jahr ist praktisch vorbei, und ich würde so gerne noch länger hier bleiben, aber ich weiß, dass ich nach Hause muss.
Ich bin hier im Abschlussjahrgang, und das ist mit Abstand das beste Schuljahr! Und dann muss ich mittendrin abbrechen, und wieder ins deutsche Schulleben zurück. Während alle meine argentinischen Freunde nach Bariloche fahren, bin ich in Deutschland, und kann mir Bilder angucken. Das ist verdammt schwer, weil ich so gerne dabei wäre.  Aber das war der Deal, ich bin eben nur 11 Monate hier. Ich hab so unglaublich viele Dinge hier erlebt und gesehen, und es ist noch nicht vorbei. Aber wenns am Besten ist, muss ich aufhören. Der Abschied macht mir verdammt Angst, weil ich nicht weiß, wann ich wieder zurück kommen werde. Und wenn ich zurück komme, wird es nicht wie jetzt sein. Mein Freunde sind dann zum studieren in andere Provinzen gegangen, und im ganzen Land verstreut, und auch hier wird die Zeit nicht stehen bleiben. Dinge verändern sich. Menschen verändern sich. Und auch ich werde mich in Deutschland wieder verändern.
Und auf der anderen Seite ist auch in Deutschland nicht die Zeit stehen geblieben. Ich merk jetzt schon, dass ich mich in meiner Einstellung ziemlich verändert habe. Ich war vorher verdammt oberflächlich und oft ziemlich unfreundlich. Das bin ich nicht mehr.  Schon jetzt, wenn ich an Freunde Bilder schicke, und sie schockiert sind, wie es hier aussieht. Ich hab mich dran gewöhnt, für mich ist das normal.  Klar, dass Argentinien nicht mit dem Standard aus Deutschland mithalten kann. Aber wen juckts? Heißt das es ist schlechter hier? NEIN.  Ich liebe es hier, und ich hab das Gefühl, es wird viele geben, die mich in der Sicht niemals verstehen werden. Und da trennen sich dann die Wege, ich weiß nicht wie viele Freunde ich am Ende wirklich behalte. Aber verstehen tun mich nur die Menschen, die das Gleiche durchlebt haben.  Ich habe mich verändert, äußerlich und innerlich. Ja das ist leider der negative Nebeneffekt eines Auslandsjahres. Man nimmt zu. Und ja ich hab ordentlich zugenommen. Wie viel weiß ich nicht. Aber naja ist nun mal so. Und kann sich jeder gerne das Maul drüber zerreißen. Interessiert mich nicht. Hier werde ich so akzeptiert wie ich bin. Mit Ecken und Kanten, wie sie jeder Mensch hat. Ich  bin glücklich hier. Ich bin froh darüber, dass ich in Deutschland meine echten Freunde hab, die mich in dem Jahr nicht im Stich gelassen haben, die mir immer zugehört haben, wenn es mir wirklich schlecht ging. Danke dafür, dass ich euch habe <3
Und ganze besonders an meine Familie, die mir immer geholfen hat, und von Deutschland aus Alles versucht hat, damit es mir besser geht. Die mir das ganze Jahr überhaupt ermöglicht haben.
Ich hatte mit Gastfamilien ziemlich Pech, und ne lange Zeit ging es mir hier wirklich schlecht. Und ja ich hatte wirklich richtig schlechte Zeiten. Aber das ist Teil eines Auslandsjahres. Das hab ich Alles hinter mir gelassen. Man sollte nicht in der Vergangenheit leben, sondern im Hier und Jetzt. Ich habe jetzt eine super tolle Familie, und bin verdammt glücklich hier.
Gott, was würde ich tun, um länger zu bleiben.
Die Zeit hier werde ich niemals vergessen, und sie wird immer ein Teil von mir sein.
Ich dreh jetzt schon durch, dabei habe ich ja “noch“ 2 Monate.
Wir haben hier sowas wie ne Abieuphorie organisiert. War ziemlich cool. Und wir waren verdammt erfolgreich. Es war total voll, und einfach nur gut. Ich werde das argentinische Nachtleben verdammt vermissen, es ist einfach einmalig.
Schule bleibt langweilig, wie immer. Ich muss hier und da mal Präsentationen machen, aber es ist relativ entspannt. Ich hab jetzt das Fitnesstudio gewechselt. Das Neue ist nur für Frauen, und die kontrollieren das Gewicht, und man hat quasi ne persöhnliche Betreuung immer. Bis jetzt gefällts mir ganz gut. Dann fahre ich bald nach Brasilien, dann noch nah Cordoba und dann wars das auch schon.
Ich dachte ja im Juni fängt dann hier der Winter an, und dann wird’s wieder so mega kalt, wie letztes Jahr, als ich hier angekommen bin. Pustekuchen. Hier ist es immer noch total warm, an manchen Tagen kann man noch kurze Hose und alles anziehen. Also das Wetter ist ziemlich schön hier im Moment. Nicht zu kalt, nicht zu heiß.
Ich bin im Moment verdammt froh, nicht mehr auf die Hilfe von AFS angewiesen zu sein. Macht das Leben hier ein ganzes Stück entspannter.
Das wars erstmal mit zu texten. Auch wenn ich hier bleiben will, freu ich mich verdammt auf Deutschland! Küsseeee :*   
#Promo14 <3
#Los5todelSalva


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